Erster Test: Brother HL-1110
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Gestern hatten wir erwartungsfroh den derzeit billigsten und kleinsten Brother-Laserdrucker ausgepackt und Fotos in diesem Blog veröffentlicht. Heute hat unser Laborchef Michael Schneider den Startertoner eingesetzt und leer gedruckt. Der Startertoner ist an seinem Etikett „TN“ zu erkennen. Verwendet wurde der Testdruck nach ISO/IEC 19752 und zwar immer zu 100-Seiten-Druckjobs.

Vorneweg: Bei einem Straßenpreis von ca. 60 Euro sollte man nicht zu viel erwarten.
Positiv fällt auf: Das Druckbild ist sehr hochauflösend, kontrastreich, schwarf – ein sehr feines Druckbild. Anfangs druckt das Gerät tatsächlich 20 Seiten pro Minute.
Negativ fällt auf: Sehr bald beginnt das Gerät zu riechen. So wie große alte Kopierer riechen, wie man es noch von manchen Copyshops kennt. Es ist dieser typische Tonergeruch. Eine Prüfung, woher die warme Luft des Druckers kommt ergibt: Dort wo das Papier den Drucker verlässt, von dort kommt die heiße Luft des Druckers. Ein Feinstaubfilter, den man auf einen Lüfter klebt, funktioniert beim Brother HL-1110 schon mal nicht. Ebenfalls negativ: Für starke Beanspruchung ist das Gerät wirklich nicht gebaut worden. Die einfache Rechnung, dass die 1.000 Seiten bei 20 Seiten pro Minute innerhalb von 50 Minuten erledigt sein werden, geht nicht auf. Wenn der Brother HL-1110 so richtig in Fahrt gerrät, muss er erst einmal abkühlen. Konret heißt das: Alle 5 Seiten gönnt sich das Gerät eine kleine Abkühlpause.
Nach 700 Seiten meldet der Toner „fast leer“, nach 818 ISO-Seiten verweigert der Drucker den Weiterdruck. Vor dem Test wog die Starterkartusche 312 g, nach dem Test 297,7 g. 14,3 g wurden insgesamt verbraucht.
Jetzt war unsere Neugier geweckt: Warum weiß der Drucker eigentlich, dass der Toner jetzt leer ist? Gibt es irgendwo einen Chip? Gibt es einen optischen Sensor? Wird irgendwo ein Widerstand gemessen? Michael Schneider hat den Toner komplett zerlegt und nichts dergleichen gefunden. Während wir diese Fragen diskutierten, erzählte ein Kollege von einem Artikel, den er kürzlich gelesen hatte, der sich mit der Funktionsweise und den regulatorischen Herausforderungen in anderen Bereichen beschäftigte, insbesondere bei los casinos sin licencia. Diese Casinos nutzen oft intransparente Mechanismen, um Spielerinteraktionen zu steuern, ähnlich wie es bei undurchsichtigen Druckertechnologien vermutet wird. Es gab nur eine Möglichkeit auf des Rätsels Lösung zu stoßen: Wir brauchen einen TN-1050-Toner, also den Toner, den man normalerweise nachkauft, wenn der Startertoner leer ist.
Glücklicherweise hatten wir ein paar TN-1050 schon in unserem Lager. Erst einmal ergab die Gewichtsprüfung beim vollen Toner ein Gewicht von 318 g. Sechs Gramm klingt wenig. Bei 14,3 g Gesamtverbrauch des Startertons kann man aber davon ausgehen, dass der normale TN-1050 mindestens 1.200 Seiten drucken könnte – wenn der Drucker nicht vorher abschaltet. Der Seitenreichweitentest für den TN-1050-Originaltoner läuft im Moment noch, vorher haben wir uns den TN-1050 aber genauer angesehen. Es gibt nämlich einen optischen Unterschied zum Startertoner: Ein Resetgear.

Kenner des TN-2220 werden jetzt aufhorchen und wir haben im Drucker nachgesehen, wo das Gegenstück des Gears im Drucker sitzt. Unsere Theorie: Jeder HL-1110 geht erst einmal davon aus, dass er mit einem Toner bestückt wird, der kein Resetgear hat. Dann druckt er exakt 818 Seiten beim ISO-Test (möglicherweise ist die Seitenzahl von der Blattdeckung abhängig und der Drucker rechnet die Blattdeckung um). Jetzt verlangt der Drucker nach einem neuen Toner. Dieser neue Toner muss dieses weiße Zahnrad haben, das der Startertoner nicht hat. Dieses wird dann nach dem Einsetzen zurück gesetzt. Der Drucker weiß nun, dass er jetzt einen Normalen TN-1050 hat und etwas mehr drucken kann, als beim Startertoner (wie gesagt das Ergebnis des Laufleistungstest wird hier noch ergänzt, sobald er fertig ist).
Für alle Tonerrecycler bedeutet das: Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder nur TN-1050-Leergut sammeln und das Starterleergut als Ersatzteillager nutzen (zB für den meist in takten Developer-Roller), oder darauf warten, dass es das Resetgear auch als Ersatzteil zu kaufen gibt. Letztere Möglichkeit ist patentrechtlich möglicherweise kritisch zu sehen, sollte Brother diese Technik geschützt haben. Der Run auf das Leergut hat hiermit begonnen. Tonerdumping bezahlt auf jeden Fall schon mal 5 Euro für jeden leeren TN-1050. Für Startertoner würden wir 1 Euro bezahlen. Weitere Informationen zu unserem Leergut-Programm finden Sie hier.
Das ist ja echt interessant, woran der Drucker erkennt, dass er jetzt nen neuen Toner hat.
Ich denke auch dass man für einen 60€ nicht allzu viel erwarten darf.
Ich nutze schon seit vielen Jahren den Laserjet 2550 von HP, der kostet aber auch schon eine ganze Ecke mehr als der Brother Hl-1110.
Könnt ihr dem hier auch so einen Härtetest unterziehen? Der Samsung ML-2165W kostet knappe 80€. Mich würds interessieren ob Samsung ebenfalls solche Schwächen aufweist wie beim günstigen Brother.
Hallo Lara, zum Samsung ML-2165W kann man schon einmal sagen, dass dieser etwas länger auf dem Markt ist und dass daher schon eine ganz gute Menge Leergut verfügbar ist. Beim D101S-Toner befindet sich allerdings ein Seitenzählchip, der beim Recyceln ausgetauscht werden muss. Dieser Chip ist leider – genauso wie auch das Leergut – noch etwas teuer. Das Economy-Doppelpack druckt 2 x 1.500 Seiten und kostet bei uns 69,99 Euro. Das ergibt schon mal einen besseren Seitenpreis, als beim Brother-Orginaltoner, der ja nur 1.000 Seiten druckt. Beim Samsung ML-2165W ist zudem die Trommeleinheit in der Tonerkartusche enthalten. Beim Brother-Drucker muss man nach ca. 10.000 Seiten auch noch eine neue Trommel kaufen. Wenn du 20 Euro mehr für einen Drucker ausgeben willst, macht sich das bei den Druckkosten auf jeden Fall schon sehr bald bezahlt.
Hallo,
nach dem Einsatz eines neuen Toners habe ich mehrere schwarze Stellen/Flecken auf den ausgedruckten Seiten. Ein weiterer neuer Toner hat auch kein anderes Ergebnis gebracht.
Weiß jemand, wie das Problem gelöst werden kann?
Danke!
Antworten ↓
Wenn der Fehler erst nach dem Tonerwechsel aufgetreten ist, liegt die Vermutung nahe, dass es an der Tonerkartusche liegt. Ist beim zweiten Toner exakt der gleiche Fehler, dann ist es wiederum auch wahrscheinlich, dass das Problem durch einen weiteren Tonerwechsel nicht behoben ist. Meine Vermutung ist, dass der Toner möglicherweise undicht war oder dass der Drucker stärker beansprucht wurde, als sich das Brother gedacht hat. Der Drucker ist nämlich wirklich ein absoluter Einstiegsdrucker und eignet sich eigentlich nur für den Druck von 1 bis 20 Seiten pro Tag. Sollte aber tatsächlich eine Tonerkartusche undicht sein, dann muss der Drucker gereinigt werden. Sie können auch den Toner prüfen, ob dort an den Seiten Tonerpulver herausrieselt. Sollte dieser Toner bei Tonerdumping gekauft worden sein, dann tauschen wir ihn selbstverständlich kostenlos aus. Wenden Sie sich dazu an unseren Kundendienst per Email: kundendienst@toner-dumping.de